Schleife

Schleife

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Schlei|fe ['ʃlai̮fə], die; -, -n:
1. in bestimmter Weise geschlungene Verknüpfung der Enden einer Schnur, eines Bandes o. Ä., die leicht gelöst werden kann:
er löste die Schleife an seinem Schuh; eine Schleife ins Haar binden.
Zus.: Haarschleife.
2. starke Biegung eines Wasserlaufs, einer Straße o. Ä., die fast entgegengesetzt zur ursprünglichen Richtung verläuft:
die Straße macht eine Schleife.
Syn.: Kehre, Kurve, Windung.
Zus.: Wendeschleife.

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Schlei|fe1 〈f. 19
1. Schlinge, leicht lösbare Verknüpfung (aus Schnur od. Band)
2. zur Schleife geschlungenes Band (Band\Schleife, Haar\Schleife)
3. fast kreisförmige Kurve, Windung, Kehre (Fluss\Schleife)
4. schleifenähnliche Figur, Doppelkurve, „Acht“
● eine \Schleife binden; die Straßenbahn fährt hier eine \Schleife; das Flugzeug fliegt eine \Schleife; eine \Schleife am Kleid, im Haar tragen; ein Kranz mit \Schleife [<frühnhd. schleuffe <mhd. sloufe, ahd. slouf „Schleife, Hülle“; zu mhd., ahd. sloufen „schlüpfen machen, an-, ausziehen“; → schlüpfen]
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Schlei|fe2 〈f. 19Schleifbahn, Rutschbahn, Rutsche [<ahd. sleifa; zum starken Verb schleifen <ahd. slifan „gleiten“; → schleifen]

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1Schlei|fe , die; -, -n [älter: Schleuffe, mhd. sloufe, ahd. slouf, zu mhd., ahd. sloufen = schlüpfen machen, an-, ausziehen, Kausativ zu schlüpfen]:
1.
a) Schnur, Band, das so gebunden ist, dass zwei Schlaufen entstehen:
eine S. binden;
die S. am Schuhband ist aufgegangen;
b) etw., was in Form einer 1Schleife (1 a) als Schmuck gedacht ist:
sie trug eine rote S. im Haar.
2. starke Biegung, fast bis zu einem Kreis herumführende Kurve bei einer Straße, einem Flusslauf o. Ä.:
der Fluss macht eine S.;
das Flugzeug zog eine S. über der Stadt.
3. (EDV) Folge von Anweisungen od. Befehlen eines Programms, die mehrmals hintereinander durchlaufen werden kann.
2Schlei|fe , die; -, -n [mhd. sleife, sleipfe, ahd. sleifa, zu 2schleifen]:
(landsch.) Schlitterbahn.

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Schleife
 
(Loop), beim Programmieren eine Folge von Anweisungen, die mehrfach durchlaufen werden kann. Die Schleife gehört zu den wesentlichen Grundelementen von Programmen. Sie besteht aus dem Schleifenkopf, der die Informationen für die Anzahl der Schleifendurchläufe enthält, und dem Schleifenrumpf, in dem sich die Anweisungen befinden. Man unterscheidet zwei Arten von Schleifen:
 
- Bei der Zählschleife bestimmt ein Zähler, eine sog. Laufvariable oder Schleifenzähler, die Anzahl der Schleifendurchläufe (z. B. 100 Durchläufe). Der Schleifenkopf enthält dazu einen Start- und einen Endwert. Beginnend beim Startwert wird der Schleifenzähler in jedem Durchlauf bis zum Endwert um einen festen Wert, die Schrittweite, erhöht oder erniedrigt. Bei Erreichen des Endwerts wird die Schleife zum letzten Mal durchlaufen. In vielen Programmiersprachen (z. B. Pascal, Basic, C, Java) leitet das Schlüsselwort »for« eine Zählschleife ein (For-Schleife).
 
- Bei der bedingten Schleife steuert eine Bedingung im Schleifenkopf, die sog. Abbruchbedingung, die Beendigung der Schleifenausführung. Der Schleifenrumpf wird so lange durchlaufen, bis die Abbruchbedingung erfüllt ist (Beispiel in Worten: »Solange die Zahl x kleiner als die Zahl y ist, addiere 1 zu x«). Die meisten gängigen Programmiersprachen erlauben die Verwendung dieses Schleifentyps. Das kennzeichnende Schlüsselwort lautet oft »While« bzw. »Do«. Man spricht daher von While-End- bzw. Do-While-Schleifen. Eine While-End-Schleife bricht im Gegensatz zu einer Zählschleife nicht immer ab (Endlosschleife), z. B. wenn durch einen Programmierfehler die Endbedingung nicht richtig formuliert wurde. In großen Programmen sind Schleifen mit dieser unerwünschten Eigenschaft oft schwer zu erkennen und eine häufige Fehlerquelle.
 
Die meisten Programmiersprachen gestatten die Verschachtelung von Schleifen. Damit lassen sich auch komplexe Programmierprobleme lösen. Tief verschachtelte Schleifenstrukturen führen allerdings zu einem unübersichtlichen Quellcode. Bei mehr als drei ineinander geschachtelten Schleifen lohnt sich daher oft schon der Einsatz alternativer Entscheidungsmethoden, etwa von Fallunterscheidungen.

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1Schlei|fe, die; -, -n [älter: Schleuffe, mhd. sloufe, ahd. slouf, zu mhd., ahd. sloufen = schlüpfen machen, an-, ausziehen, Veranlassungsverb zu ↑schlüpfen]: 1. a) Schnur, Band, das so gebunden ist, dass zwei Schlaufen entstehen: eine S. binden, aufziehen; die S. am Schuhband ist aufgegangen; b) etw., was in Form einer Schleife (1 a) als Schmuck gedacht ist: eine rote, seidene S.; sie trug eine S. im Haar; Frack mit weißer S. 2. starke Biegung, fast bis zu einem Kreis herumführende Kurve bei einer Straße, einem Flusslauf o. Ä.: der Fluss macht, bildet eine S.; nur zogen hier Flugzeuge, Militärmaschinen, tiefe -n über den Äckern (Kronauer, Bogenschütze 173); das Kreischen der Straßenbahn, wenn sie in die S. der Endstation einbog (Böll, Tagebuch 27). 3. (EDV) Folge von Anweisungen od. Befehlen eines Programms (4), die mehrmals hintereinander durchlaufen werden kann.
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2Schlei|fe, die; -, -n [mhd. sleife, sleipfe, ahd. sleifa, zu 2schleifen]: 1. (landsch.) Schlitterbahn. 2. (früher) schlittenähnliches Transportgerät: ∙ das ist ja gar keine Droschke, das ist ein Karren, eine S. (Fontane, Jenny Treibel 127).

Universal-Lexikon. 2012.

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